Die paranoisch-kritische Methode

Ein sehr wichtiges Werkzeug der Surrealisten ist die von Salvador Dalí entwickelte "paranoisch-kritische Methode". Er selbst umschreibt sie als irrationales Wissen, basierend auf ein Delirium der Interpretation. Sie stellt somit einen, für den Surrealisten neuen und einzigartigen Weg der Weltanschauung dar.

Dalí erklärt die paranoid-kritische Methode erstmals in einem seiner wichtigsten Essays,
"Die Eroberung des Irrationalen" (1935):

"Mein ganzer Ehrgeiz auf dem Gebiet der Malerei besteht darin, die Vorstellungsbilder der konkreten Irrationalität mit der herrschsüchtigsten Wut der Genauigkeit sinnfällig zu machen... Vorstellungsbilder, die vorläufig weder durch Systeme der logischen Anschauung noch durch rationale Mechanismen erklärbar oder ableitbar sind."

Er meint damit, seine Bestrebungen, vom Verstand nicht fassbare Vorstellungsbilder mit einer hohen Präzision zu realisieren, wobei das Realisationsmedium keine Rolle spielt. Dalí führt, wie folgt, seine Definition fort:

"Paranoisch-kritische Aktivität bedeutet: spontane Methode irrationaler Erkenntnis, die auf der kritisch-interpretierenden Assoziation wahnhafter Phänomene beruht." ,

was bedeuten soll, dass imaginäre Momentaufnahmen auf psychologisch relevante Objekte projiziert werden, um diese Momentaufnahmen somit deutend erklären zu können. Diese Phänomene beinhalten bereits die komplette Struktur und Systematik und

"objektivieren sich lediglich a priori durch das Einschalten der Kritik".

Somit war für Dalí die Möglichkeit gegeben, seine zahllosen Phantasien und Halluzinationen illustrativ zu visualisieren.

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