(Öl auf Leinwand; 160 x 250 cm)
Bildbeschreibung
Es ist nicht leicht, Gegenständliches auf dem Bild zu finden. Klar ist, dass es sich um landschaftliche Motive handelt. Der obere blaue Teil des Hügels in der Bildmitte bildet das Zentrum. Von ihm aus führt unter anderem ein diagonal liegender Weg zum gelblichen Berg rechts hinten. Hinter diesem Berg steigen übergrosse Baumformen in dunkelgrüner und dunkelblau-violetter Farbe auf. Ebenfalls im Zentrum steigen zwei schwarze Striche vertikal durch das ganze Bild. Sie beeinflussen allerdings die farbliche Anordnung nicht und stellen somit keine Grenzen dar.
Der links zwischen den Bergen auftauchende Regenbogen stellt den Farbcode des Bildes dar. Wie im Regenbogen selbst, dominiert der gelbliche Ton wohl das gesamte Bild. Dennoch beherrschen mehrere vibrierende Farbmassen den anzunehmenden Himmel - wie auch den Rest des Bildes.
Interpretation
Die insgesamt zehn Gemälde, die Kandinsky als "Komposition" betitelte, bilden jeweils das Resultat zahlreicher Vorarbeiten ("Impressionen" und "Improvisationen"). Die Komposition IV lässt landschaftliche Motive anklingen. Die grafischen Elemente bilden einerseits ein Bildgerüst und treten andererseits in eine kontrapunktische Beziehung zur zumeist frei auf die Bildfläche gesetzten Farbe.
Der Regenbogen, der links zwischen den Bergen zum Vorschein kommt, zeigt den Farbcode des Bildes, einen blau-gelb-grünen Akkord, der dann nur noch mit flüchtigen roten Tupfen bereichert ist. Die Zeichnung der Landschaft und der Figuren stimmt nur noch manchmal mit den Grenzen der Farbflächen überein.
Es wird bereits soweit auf die gegenständliche Darstellung verzichtet, dass nur hin und wieder einige Striche auf Figuren oder Objekte anspielen. Diese stehen jedoch mehr in symbolischer und geistiger Beziehung zur Bedeutung des Bildes, als dass sie eindeutig sein Thema darstellen.